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Lernen und sich weiterentwickeln: zweckloses Unterfangen oder Hoffnung in herausfordernden Zeiten?

Dazulernen, sich verändern, und weiterentwickeln... Wie steht es darum in einer Zeit, wo wir dabei vor allem an die Aneignung von Wissen denken? Verbinden wir damit auch einen Prozess, der unser ganzes Sein - unseren Körper, unsere Psyche und unseren Geist - erfasst? Und wenn ja, wie können wir das vitalisierende Potential unserer Lernfähigkeit nützen und uns neugierig davon erfassen lassen?

 

Aschenputtel und die Erbsen

Im Leben werden wir immer wieder mit Schwellen konfrontiert, die uns vor besondere Fragen und Herausforderungen stellen. Zumeist wird uns (erst) dann bewusst, dass es an der Zeit ist, Entscheidungen zu treffen, neue Wege zu beschreiten. Und wir merken vielleicht konsterniert, dass wir noch nicht die notwendigen Voraussetzungen haben.

 

Es an der Zeit ist, sich entweder aktiv diesen Veränderungen zu stellen - dazuzulernen. Oder wie in "Immer wieder grüßt das Murmeltier" alte Denkschemata und Vorgangsweisen zu wiederholen und passiv von Veränderungen überrollt zu werden (etwa in Form von Arbeitskonflikten, Beziehungsproblemen oder Burn-out).


In einem lebenslangen Prozess heißt es also, offen zu sein für neue Formen des Lernens. Die damit verbundenen Veränderungen ganzheitlich ganzheitlich in Kopf und Körper zu erfassen und zu verankern. Wie Aschenputtel müssen wir dabei die nahrhaften Erbsen mühsam aus der Asche klauben, etwa nach der leitenden Frage:


WAS kann ich WIE mit Unterstützung von WEM lernen?

 

Begleitung wofür?

Zunächst zum letzten der drei Ws, der Begleitung. Durch ihre fachkundige Expertise kann sie dir gleich zu Beginn des Prozesses einige unnötige Runden ersparen: etwa durch eine profunde Bedürfnisanalyse, eine klare Zielvereinbarung und einen realitistischen Zeitplan.


Wir Menschen erleben uns immer an einem DU, über das wir Rückmeldungen zu uns selbst und unserer Lebenswelt sammeln können. Sowohl in der psychosozialen Arbeit als auch in der Pädagogik/Erwachsenenbildung (wo ich ursprünglich herkomme) schafft die Qualität der Beziehung ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld, wo Interaktion und Lernen auf Augenhöhe möglich wird.

 

 

 

So kreieren wir quasi einen Übungsraum, wo du durch die wertschätzende und achtsame Rückmeldung, durch das mit dir In-Resonanz-Gehen (= Mitschwingen mit deinen Empfindungen) das Experimentieren mit neuen Möglichkeiten erlaubt. So kannst du psychosoziale Fähigkeiten wie Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit stärken, Resilienz erwerben und deine Beziehungsfähigkeit erproben. Alles Aspekte, die für unser Wohlbefinden entscheidend sind und uns helfen, sich tiefer auf einen Prozess der Veränderung einzulassen.

Und wozu braucht's dann noch einen Rahmen mit Tonerde?

So wie für die menschliche Beziehungsebene brauchen wir auch auf der Objektebene ein Gegenüber. Das Material Tonerde in einem klar vorgegebenen Feld bietet ein derartiges Übungsfeld mit klaren Grenzen (aus Holz) innerhalb derer du dich erproben kannst. Experimentieren kannst, ohne vielleicht von alten Erlebnissen oder Erfahrungen überwältigt zu werden. Dich schrittweise neuen Möglichkeiten annäherst.


Die Tonerde ermöglicht eine direkte, sinnliche Auseinandersetzung mit dem Material: so kann es weich oder fest sein, gut riechen oder schön zum Ansehen sein.

Zugleich kann diese haptische Erfahrung körperliche, emotionale und kognitive Prozesse anstoßen und unterstützen. So können sich durch das Berühren sowie das Gestalten mit der Tonerde Körperempfindungen, Gefühle oder Gedanken zeigen, die (zunächst) schwer in Worte zu fassen sind.

Unsere Hände sind dabei ein äußerst empfindsames "Tool", das den gesamten Organismus repräsentiert (vgl. Abbildung anbei). Es ist nichts von der Begleitung vorgegeben. Es gibt keine Anordnung wie etwa: „Wir basteln jetzt eine Maske“. Wir vertrauen auf die intuitive Fähigkeit deiner Hände. In deren Bewegungsmustern sind alte Erinnerungen gespeichert. Sie wissen, wie sie diese Bewegungen schrittweise verändern können, indem sie zunehmend Vertrauen ins Material und einen neuen Umgang damit finden.

 

Auf dieser Abbildung unseres sensorischen und motorischen Cortex im Gehirn ist gut ersichtlich, welch großen Teil dabei die Hände einnehmen und warum sie so sensible Wahrnehmungsinstrumente sind. Früher wurde dieses Phänomen auch in Form eines kleinen Männleins mit sehr großen Händen dargestellt, dem Homunkulus, um den sich auch viele alte Geschichten ranken.

 

Das Schöne dabei: Tonerde ist formbar und veränderbar!

Du merkst unmittelbar, dass du Einfluss auf deine eigene Gestaltungskraft und so auch auf deine Umwelt hast.

 

Denn auch dein eigenes Leben ist form- und veränderbar!